Da bereits
die Hälfte unseres Freiwilligendienstes vorbei ist, haben wir uns gedacht, dass
es an der Zeit ist, über ein Thema zu schreiben, das hier wirklich eine große
Rolle spielt und über welches wir schon so einiges lernen durften: Das indische
Essen!
Diese alle hier vorzustellen, würde jedoch viel zu lange dauern,
weswegen wir uns auf unsere Favoriten und die am häufigsten gegessenen Speisen
beschränken werden.
Frühstück:
Vorneweg:
Indische Frühstücksgerichte sind in der Regel warm und zum aller größten Teil
herzhaft und würzig!
Was zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig war, wollen wir
mittlerweile nicht mehr missen und kochen uns so nur ab und an ein „German
breakfast“, das dann meistens aus Haferflocken mit Früchten oder importiertem
Tütenbrot aus Deutschland besteht (An dieser Stelle herzlichen Dank an die
fleißigen Päckchensender aus unserer Heimat!:D).
Auch waren wir neulich in
einem großen Supermarkt shoppen und erstanden unter anderem Nudeln, Maggie-Tütensuppen
und Salzcracker.
Aber genug
vom deutschen Essen, hier soll es schließlich um die indische Küche gehen! Citrana, gibt es immer montags im Hostel |
Neben diversen
Reis-Gemüse-Mischungen wie Citrana (Reis mit Tomaten und Erdnüssen, der mit
verschiedenen Gewürzen verfeinert wird und eine gelbe Farbe bekommt), Palao
(ähnlich wie Citrana, aber mit Erbsen und roter Beete) und Poliogere (auch ein
„gelber Reis“, mit Nüssen und Chili, weswegen dieser die wohl schärfste
Variante darstellt), gibt es einmal die Woche im Hostel Idli, jene weißen
gedämpften Reiskuchen, die mit einem scharfen Chutney (Paste/Soße) aus
Kokosnus, Chili und Nüssen serviert werden.
Sonntags wird der Idli-Ofen herausgeholt!
Zuerst wird der Teig in die Metallformen gegossen
und anschließend im Ofen über einem
heißen Wasserbecken dampfgegart.
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Unser absoluter Frühstücksfavorit
ist jedoch „Upittu“ oder auch „Upma“(Fotos und Rezept siehe unten), ein Brei aus
Hartweizengrieß mit Tomaten, grünen Chilis, Erdnüssen und Zwiebeln. Doch
Vorsicht, sollte man zu viel davon essen, lassen die Magenschmerzen meist nicht
lange auf sich warten, da es wirklich äußerst sättigend ist!
Mittagessen:
Wenn wir
zur Mittagszeit im Hostel sind, essen wir meistens Chapati (flache, runde
Teigfladen aus Mehl) mit gebratenem oder gekochtem Gemüse, sogenannter „Palea“(siehe
Rezepte unten).
Zusätzlich gibt es Reis und Sambar, eine dünne Soße, deren
Zutaten von Linsen, Kicherebsen und weißen Bohnen bis zu verschiedenen
Gemüsesorten wie roter Beete, Kartoffeln oder Zuchhini variieren.
Selbstverständlich sind jene Beilagen immer scharf gewürzt mit Chili-, Masala-
und Kurkumapulver.
Bei unserer Gastfamilie kommen wir häufig in den Genuss von
keralesischem Essen, da unsere Gastmutter Verwandte in diesem Bundesstaat hat.
Hier wird oftmals der relativ wässrige, großkörnige Vollkorn-Keralareis mit
typischen keralesichen Fisch- und Gemüsecurries serviert.
oben links: Idli mit Chutney und Sambar
unten links: Meals
oben rechts: unser absolter Lieblingssnack",
"Gobi manchurian" (frittierter Blumenkohl)
unten rechts: Masala Dosa
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Ein
weiteres, typisch südindisches Mittagsgericht ist „Masala Dosa“.
Dosa ist
eigentlich ein runder Pfannkuchen, bestehend aus Reis und manchmal auch Bohnen,
der in einer Gusseisernen Pfanne mit Ghee (geklärte Butter) oder pflanzlichem
Öl gebacken wird.
Besonders beim Masala Dosa, ist die Konsistenz und Form:
Außen ist der Teig goldbraun und knusprig, während er innen weich und weiß
bleibt.
Der Zusatz „Masala“ kommt von der würzigen Füllung aus Kartoffeln, Zwiebeln
und verschiedenem Gemüse, die in das zugeklappte Dosa gegeben wird. Zum Masala
Dosa werden meistens Sambasoße und Kokosnusschutney gereicht.
So gut wie
alle Restaurants servieren außerdem sogenannte „Meals“. Hierbei handelt es sich
um drei bis fünf verschiedene Soßen in kleinen Töpfchen, die zusammen mit Reis
und Chapati oder Naanbrot gegessen werden (siehe Foto). Meistens ist auch
„Paisa“ dabei, ein süßer Brei aus Nudeln, Cashews, Zucker und teilweise Milch.
Abendessen:
Zum
Abendessen, das für uns anfangs ungewohnt spät stattfindet (halb neun im Hostel
und nach zehn in unserer Gastfamilie), gibt es im Kinderheim ebenfalls Reis und
Sambar, sowie Chapati oder Ragiball.
Letzterer besteht aus Ragipulver, das
ähnlich wie Mehl aussieht, Wasser und etwas Salz. Diese Zutaten werden zu einer
Kugel verknetet, die dann dampfgegart wird. Zugegeben, wir waren am Anfang
schon etwas skeptisch, und während Lena dieser einfachen und hier weit
verbreiteten Spezialität nicht ganz abgeneigt ist, konnte ich mich nicht so wirklich
aufgrund der gewöhnungsbedürftigen Konsistenz damit anfreunden ;D
Bei unserer
Gastfamilie kochen wir abends jedoch häufig Reis- oder Wheat-Dosa (Rezept siehe
unten), wurden in die Geheimnisse der Kunst des Chapatirollens eingeweiht und
durften schon bei den verschiedensten Palea-Kreationen helfen.
Hier die
Rezepte für ein par unserer Favoriten (Die Personenangaben sind nur sehr grobe
Richtwerte, da indische Portionen die deutschen Gewohnheiten meist übersteigen
und zum größten Teil nach Gefühl gekocht wird):
Uppitu (herzhafter „Frühstücksgrießbrei“)
unten links: Kreuzkümmelsamen
unten rechts: schwarze Senfkörner
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Zutaten (4-6
Personen):
2 Tassen
Hartweizengrieß (am besten nach Packungsanweisung richten)
2-3 große
Tomaten
3-5
mittelgroße grüne Chilis (Wer es authentisch scharf mag, weniger ist natürlich
auch in Ordnung ;D)
2 große
Zwiebeln
1 TL
schwarze Senfkörner
1 TL
Kreuzkümmelsamen
2-3 TL
Kurkumapulver
Eine Handvoll
Curryleaves (alternativ etwas Currypulver)
Eine Handvoll
geraspelte Kokosnuss
Salz nach
Geschmack
Öl zum
Anbraten
Wasser zum
Aufgießen
Eventuell
Erdnüsse oder Cashews
Zubereitung:
1) Zwiebeln,
Tomaten und Chili in sehr kleine Würfel bzw. Streifen schneiden. Falls eine
frische Kokosnuss verwendet wird, diese klein raspeln.
2) Öl in
einer Pfanne oder einem Wok erhitzen, zuerst Curryleaves und Senfsamen ca. eine
Minute anbraten, dann grüne Chili und Zwiebeln und Kreuzkümmelsamen hinzufügen
und weitere 2-3 Minuten anbraten, dabei ständig umrühren, sodass nichts
anbrennt.
3) Tomaten
und Kokosraspeln hinzufügen, unter Rühren 2 Minuten braten, dann Kurkumapulver
und Salz unterrühren. Diese Gemüse-Gewürzmischung mit ca 1 Liter-2 Liter Wasser
aufgießen und 15-20 Minuten köcheln lassen. Gegebenenfalls Wasser nachgießen!
4) Hartweizengrieß
mit Öl in einer separaten Pfanne unter ständigem Rühren anbraten, bis er
goldbraun ist.
5) Hat die Gemüsemischung 15-20 Minuten geköchelt, den angebratenen Hartweizengrieß hinzugeben und wenn nötig mit heißem Wasser aufgießen. Dabei ständig rühren. Das Uppitu sollte zum Schluss eine Grießbrei-ähnliche Konsistenz haben.
5) Hat die Gemüsemischung 15-20 Minuten geköchelt, den angebratenen Hartweizengrieß hinzugeben und wenn nötig mit heißem Wasser aufgießen. Dabei ständig rühren. Das Uppitu sollte zum Schluss eine Grießbrei-ähnliche Konsistenz haben.
Wer es ganz indisch machen möchte, verzichtet beim Essen auf jegliches Besteck (außer zum Auffüllen ;D) und isst mit der rechten Hand. Guten Appetit :)
Wheat-Dosa (indische,
vegane Pfannkuchen)
Wheat-Dosa
ist eine sehr einfache, kostengünstige und schnelle Alternative zum eher aufwendigen
Reis-Dosa. Man benötigt lediglich:
Mehl (Weizen- oder Vollkornmehl)
Wasser
etwas Salz
Öl (Ghee oder Pflanzenöl) zum Anbraten
und eine (gusseiserne)
Pfanne
Je nach
benötigter Portionsgröße Mehl mit Wasser und Salz vermischen, sodass ein
dickflüssiger, klumpenfreier Teig entsteht (ähnelt von der Konsistenz her Pfannkuchenteig, siehe Foto). Etwas Öl in der Pfanne erhitzen und eine Kelle des
Dosateigs gleichmäßig darauf verteilen, sodass ein runder Pfannkuchen entsteht.
Bei unserer Gastfamilie verwenden wir immer eine spezielle Dosapfanne, in der
das Dosa mit einem metallenem Deckel abgedeckt wird und ca 3-5 Minuten backt.
Allerdings ist das Dosabacken auch ohne diese Utensilien in einer normalen
Pfanne möglich, man muss nur sehr aufpassen, dass es nicht anbrennt und schon
nach ca. 1-2 Minuten versuchen, es vorsichtig zu wenden ;)
Dosa wird
meistens mit Palea, Sambar oder Chutney gegessen.
Palea à la
Parvathi (Gemüsebeilage, nach dem Rezept unserer Hostellehrerin)
Zutaten (für 3-4 Personen):
3-5
mittelgroße grüne Chili
2-3 große
Tomaten
2 Zwiebeln
2 mittelgroße
Kartoffeln
1 große
rote Beete
3
zerquetschte Knoblauchzehen
1 TL
Chilipulver
1 TL Sambar
oder Currypulver
1-2 TL
Kurkumapulver
Eine Handvoll
geraspelte Kokosnuss
Salz nach
Geschmack
Öl zum
Anbraten
Wasser zum
Aufgießen
Zubereitung:
1) Das Gemüse
in kleine Würfel schneiden und die Kokosnuss raspeln.
2) Öl in
Pfanne oder Wok erhitzen, grüne Chili, Zwiebeln und Knoblauch darin ca. 2
Minuten unter Rühren anbraten.
3) Anschließend
Chili-, Sambar- oder Curry- und Kurkumapulver hinzufügen, kurz mitbraten und
Tomaten, Kartoffeln, die rote Beete und Kokosraspeln dazugeben.
4) Salzen
und mit Wasser aufgießen, zudecken und ca 20-25 Minuten köcheln lassen, sodass
die Kartoffeln und rote Beete gar sind. Falls nötig, mehr Wasser nachgießen,
zum Schluss sollte es eine sämige und nicht zu flüssige Masse sein.
Palea wird zu
Reis, Dosa oder Chapati gegessen.
Beim Dosabacken sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt!
Unsere Lieblingskreationen: Tomato- und Vegetable-Dosa :)
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